Haltung
In der Haltung von Hamsterratten ist nicht viel definiert. Vieles beruht auf Austausch, Erfahrung und Empfehlung. Jedoch gibt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auf ihrer Seite in den Tierschutzgutachten und Tierschutzleitlinien klar an, wie groß der Käfig für diese Tiere mindestens sein sollte.
Dort können wir lesen, dass für Riesenhamsterratten (Cricetomys) ein Käfig von mindestens 2qm vorgeschrieben ist (für 1-2 Tiere). Dies beschreibt die reine Bodenfläche des Käfigs, ist also nicht mit Volletagen ergänzbar und sollte nicht unterschritten werden. Auch nicht, wenn die Tiere täglich Auslauf bekommen.
Die Datei gibt es auf der Seite des BMEL zum Herunterladen und nachlesen:
https://www.bmel.de/DE/themen/tiere/tierschutz/haltung-saeugetiere.html
(Seite 139 "große Ratten")
Natürlich gilt hier aber auch wie so oft: je größer, umso besser. Genauso ist es möglich beim Volierenbauer des Vertrauens eine Voliere anfertigen zu lassen oder gar ein eigenes Zimmer einzurichten.
Falls ihr mit den Gedanken einer selbstgebauten Voliere spielt,
hier der Volierenbauer dem ich vertraue:
Beim Käfig sollte darauf geachtet werden, dass dieser stabil ist und die Stäbe nicht herausgebrochen werden können.
Das Zimmer sollte demnach nagesicher sein. Besonders Steckdosen sollten sich nicht am Boden befinden und Heizungsrohre, die in die Wand führen, sind zu sichern, da sie eine Schwachstelle bilden, um sich durch die Wand zu nagen.
Die Wände meines Zimmer habe ich auf 50-60cm Höhe mit Metallplatten geschützt.
Einrichtung
Es sollten sich immer mehr Verstecke- und Schlafmöglichkeiten als Tiere darin befinden, Nagemöglichkeiten (Äste von Obstbäumen), Nistmaterial (Safebed, Toilettenpapier, Küchenrolle...), Spielzeug, mindestens 2 Toiletten, 2 Näpfe (einen für Körnerfutter, einen für Frischfutter) und gerne Kratzbäume zum Klettern und Buddelmöglichkeiten. Welches Einstreu die Hamsterratte in ihrer Toilette bevorzugt, kann variieren. Einige bevorzugen das Wasserklo (Schale mit Wasser), genauso kann man diese aber auch mit Sand füllen, Katzenstreu oder ganz leer lassen. Achtet nur beim Katzenstreu darauf, dass es nicht gebunkert oder gefressen wird. Zum Buddeln empfehle ich eine Hop-in Katzentoilette. Diese besteht aus einer hohen Schale, auf der oben ein Deckel mit Eingang ist. In diese kann man Kokos Erde (ohne Dünger!) oder Terrarien Substrat füllen. Gerne kann man dort als Beschäftigung Nüsse oder Futter verstecken. Kratzbäume sollten nicht zu hoch sein, damit sie sich im Fall eines Sturzes nicht zu sehr verletzen. Tunnel sind auch sehr beliebt.
Auch im Auslauf sollten sich Spiel- und Klettermöglichkeiten befinden, damit es nicht langweilig wird. Hier können auch Kratzbäume und Tunnel angeboten werden. Schnüffelteppiche sorgen ebenso für Beschäftigung für die Nase.
Parameter
Egal ob sie nun im Käfig oder im Zimmer gehalten werden, wichtig ist die Umgebungstemperatur und die Luftfeuchtigkeit. Ebenso sollte der Boden nicht zu kalt sein.
Riesenhamsterratten neigen, aufgrund ihres geringen Körperfettanteils, schnell dazu zu unterkühlen, wenn sie sich nicht bewegen. Dies kann bis zu einer "Starre" führen, und dann sogar zum Tod. Es ist daher wichtig, die Umgebung mindestens auf 20 °C zu halten. Temperaturen zwischen 20 °C-25 °C reichen ihnen vollkommen aus. Starke Hitze vertrugen manche Tiere allerdings weniger und fingen sogar an, sich kühle Orte zu suchen. Im Sommer können sie sogar Überhitzen, da sie selbst noch Wärme produzieren, wenn sie sich Bewegen.
Die Luftfeuchtigkeit spielt auch eine wichtige Rolle. Diese sollte zwischen 50%-60% liegen.
Zu trockene Luft kann zu Atembeschwerden oder "Ringtail" (Schwanznekrose) führen, da die Haut am Schwanz sehr sensibel ist und austrocknen kann.
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